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Rennbericht

Porsche Sports Cup Suisse, Die Weichen für ein spannendes Saisonfinale sind gestellt, Rennbericht
Fünfter Lauf der Porsche GT3 Cup Challenge und des Porsche Sports Cup Suisse

Rotkreuz. Triumph und Drama lagen beim fünften und vorletzten Lauf der Porsche GT3 Cup Challenge Suisse (GT3CC) dicht beieinander: Tabellenführer Jean-Paul von Burg durfte sich auf dem 5,245 Kilometer langen Autodromo del Mugello über einen souveränen Sieg im Sprintrennen freuen. Im Endurance-Lauf musste der Routinier jedoch einen Rückschlag hinnehmen und sich mit Rang 14 begnügen. Seinem Titelrivalen Antonio Teixeira erging es allerdings ebenso: Das 18-jährige Nachwuchstalent – gefördert vom Verband Schweizer Porsche Clubs (VSPC) und der Porsche Schweiz AG – strich beim 13-Runden-Lauf die Punkte für den Zweitplatzierten ein, wurde für das Langstreckenrennen jedoch ans Ende der Startaufstellung versetzt. Seine Aufholjagd endete vorzeitig mit einem Ausfall. Damit ist die Meisterschaftsentscheidung auf das Saisonfinale in Misano vertagt. Das Gleiche gilt für die ebenfalls hart umkämpfte Cayman GT4 Clubsport-Klasse innerhalb des Porsche Sports Cup Suisse (PSCS): Die beiden Tabellenführer Linus Diener und Laurent Misbach mussten im Sprint Marcel Wagner den Vortritt lassen, sicherten sich aber im Langstreckenlauf den ersten und zweiten Platz in der GT4-Wertung. Wagner, der Meisterschaftsdritte, kam nicht ins Ziel. In der Porsche Driver’s Challenge Suisse (PDC) freute sich Andreas Ritzi über seinen zweiten Sieg in Folge.

Porsche GT3 Cup Challenge

Das Sprintrennen der Porsche GT3 Cup Challenge (GT3CC) wurde zur Beute von Tabellenführer Jean-Paul von Burg: Der Altmeister schnappte sich gleich in der ersten Kurve den von der Pole Position losgefahrenen Gastfahrer Erich Stahler und liess an seinem Spitzenplatz über die 13-Runden-Distanz keinen Zweifel mehr aufkommen. Während der nicht punkteberechtigte Stahler die schnellste Rennrunde drehte und Zweiter wurde, belegte Antonio Teixeira Rang drei. Der 18-Jährige hatte sich gleich nach dem Start gegen Dominik Fischli durchgesetzt, der ihm jedoch im Nacken blieb: Im Ziel trennten die beiden gerade mal 0,848 Sekunden. Auch um Rang fünf tobte ein spannendes Duell, das am Ende Andreas Corradina gegen Josef Stengel um 0,539 Sekunden gewann. Auf den weiteren Positionen: Gregor Burkard, Peter Hegglin, Leonard Rendulic und Rolf Reding.

Ein ganz anderes Bild bot sich im abschliessenden Endurance-Lauf, an dem insgesamt 52 Rennpiloten mit ihren Porsche teilnahmen: Nach insgesamt 31 turbulenten Runden und vier Safety-Car-Phasen auf dem 5,245-Kilometer-Kurs durfte sich Dominik Fischli über seinen ersten Saisonsieg freuen. Er beendete das gut 76-minütige Langstreckenrennen vor Peter Hegglin und baute damit seinen dritten Tabellenrang aus. Für besonderes Aufsehen sorgte Andreas Corradina: Obwohl er nach einem verpatzten Qualifying in der Startaufstellung mit Rang 44 Vorlieb nehmen musste, kämpfte er sich wieder bis auf den dritten und letzten Podiumsplatz vor. Hinter ihm kamen auf den Positionen vier bis sechs Ramon Werner, Mike Knutzon und Benoit Bitschnau ins Ziel.

Die beiden Tabellenführer hingegen erwischten einen Nachmittag zum Vergessen. Jean-Paul von Burg – erneut hinter Gastfahrer Erich Stahler Zweiter des GT3CC-Qualifyings – hatte das Rennen vor seinem Boxenstopp während einer Safety-Car-Phase in Runde zehn angeführt, dabei aber vier Plätze verloren. Im 17. Umlauf rutschte er jedoch, ebenso wie drei andere Fahrzeuge, auf einer Ölspur ins Kiesbett und fiel ans Ende des Feldes zurück. Trotz erneuter schnellster Rennrunde musste er sich mit Platz 14 begnügen. Noch schlimmer lief es für seinen Meisterschaftskonkurrenten Antonio Teixeira: Der 18-Jährige war auf Startplatz 51 zurückversetzt worden, weil er im Qualifying wiederholt die Strecke über ihre Begrenzung hinaus genutzt hatte. Seine fulminante Aufholjagd endete in der 13. Runde mit einem Ausfall. Die Titelentscheidung fällt damit erst beim Saisonfinale in Misano.

„Das Sprintrennen lief super für mich“, so Jean-Paul von Burg. „Ich war in der ersten Kurve schneller und konnte anschliessend einen kleinen Vorsprung verteidigen, auch nach den beiden Safety Cars. Beim Endurance-Lauf erwischte ich ebenfalls einen guten Start und lag ab Runde vier vorn. Eine Gelbphase in Runde zehn führte dazu, dass alle GT3 Cup Challenge-Teilnehmer ihren Boxenstopp einlegten – dabei haben wir vier Positionen eingebüsst. Ich konnte mich wieder bis auf Rang zwei nach vorne kämpfen, dann jedoch kam die Ölspur und wir sind wie auf Eis von der Strecke gerutscht. Mein Porsche blieb unbeschädigt, aber es dauerte, bis mich die Marshalls wieder auf die Strecke gezogen hatten. Ich habe das Rennen fortgesetzt, denn die Punkte für Platz 14 könnten im Kampf um den Titel noch wichtig sein.“

Porsche Sports Cup Suisse

Der Kampf um den Titel in der Cayman GT4 Clubsport-Klasse des Porsche Sports Cup Suisse (PSCS) zwischen Tabellenführer Linus Diener, Laurent Misbach und Marcel Wagner ging in Mugello in die entscheidende Phase. Während Wagner das Sprintrennen von der Pole Position aus mit einem Start-Ziel-Sieg um knapp 0,5 Sekunden vor Neueinsteiger Diener gewann, musste sich Misbach nach seinen beiden Dijon-Erfolgen trotz schnellster Rennrunde um 0,354 Sekunden mit Rang drei begnügen. Nach 13 Umläufen trennten die ersten Drei damit nur 0,825 Sekunden.

Mit einem grossartigen Start hatte sich derweil Patrick Schetty im Sprint schon auf den ersten Metern von Platz sechs auf die vierte Position verbessert, die er bis zur schwarz-weiss karierten Flagge auch verteidigen konnte. Alexandre Mottet – im Qualifying noch Vierter – wurde in der ersten Runde bis auf Rang sechs hinter Francesco Fenici durchgereicht. Im zehnten Umlauf kämpfte er sich wieder auf Platz fünf vor, während Fenici auch den furiosen Amedeo Pampanini sowie Paul Surand passieren lassen musste: Pampani hatte das Rennen vom Ende des Feldes aufgenommen, da ihm alle Qualifying-Zeiten wegen Missachtens der Streckenbegrenzungen gestrichen worden waren.

Das Qualifying für das 31-Runden-Langstreckenrennen wiederum ging an Diener vor Wagner – Misbach musste sich mit GT4-Startplatz sieben begnügen, allerdings hatte er seine beiden schnellsten Rundenzeiten wegen des Überschreitens der „Track Limits“ verloren. Diesen Nachteil holte Misbach alsbald wieder auf und lag spätestens nach dem obligatorischen Boxenstopp hinter seinen beiden Kontrahenten. Als Wagner nach 20 Runden verunfallte, war Misbach wieder Zweiter in der GT4-Wertung. Den Sieg sowie die schnellste GT4-Rennrunde sicherte sich jedoch Diener, der damit vor dem Saisonfinale in Misano die besten Karten für seinen ersten Meistertitel in der Cayman GT4 Clubsport-Klasse besitzt. Rang drei ging an Matteo Arrigosi am Steuer eines Vorjahresmodells vor dem Duo Alexandre Mottet/Emmanuel Bello sowie Alberto Franceschetti mit einem weiteren Vorjahresauto aus der Klasse 3b.

„Ich war noch nie zuvor in Mugello, aber das Wochenende lief für mich wie gewünscht“, so GT4-Titelfavorit Linus Diener. „Im Sprintrennen habe ich mir vom Start bis ins Ziel ein cooles Duell mit Marcel Wagner geliefert und dann als Zweiter die Punkte mitgenommen. Im Endurance hat mich Laurent Misbach stark unter Druck gesetzt, es kam sogar zum Kontakt. Aber es ging immer fair zu und ich konnte den Sieg nach Hause fahren. Wegen der vielen Safety-Car-Phasen war es ziemlich anstrengend, wieder den Rennrhythmus aufzunehmen und die Konzentration aufrecht zu halten.“

Porsche Driver’s Challenge

Die Formkurve von Andreas Ritzi in der Porsche Driver’s Challenge (PDC) zeigte auch in Mugello steil nach oben: Mit seinem 911 GT3 RS der Baureihe 991/2 fuhr er von allen 26 Teilnehmern erneut die konstantesten Zeiten. Über die zehn Wertungsrunden betrachtet, erlaubte sich Ritzi lediglich eine Abweichung von 1,43 Sekunden von seinem eigenen Durchschnittswert und wiederholte damit seinen Sieg vom vorherigen PDC-Lauf im französischen Dijon. In der Tabelle rückte er an Robert Schwaller – der sich mit fast 7,5 Sekunden Abweichung mit Rang neun begnügen musste – vorbei auf Tabellenrang zwei. Die Meisterschaftsführung von Massimo Salamanca konnte er jedoch nicht gefährden: Der Spitzenreiter fand in Mugello mit seinem 911 GT3 RS etwas spät in seinen Rhythmus, liess mit Rang vier sowie der Qualifying-Bestzeit und der zweitschnellsten Rennrunde an seinen Titelambitionen aber keinen Zweifel aufkommen. Platz zwei ging an Daniel Bütler, der sich mit seinem Porsche 911 GT3 angesichts einer Abweichung von lediglich 1,86 Sekunden nur knapp geschlagen geben musste, vor Alain Dutronc. Auf den weiteren Plätzen komplettierten ab Rang fünf Peter Gafner, Thierry Rosset, Nicolas Garski, Sandra Auer, Robert Schwaller und Lenny Roggero die Top 10.

„Die Saison befindet sich auf der Zielgeraden und wir haben in Mugello bei angenehmen äusseren Bedingungen wieder ein erfolgreiches Wochenende mit spannenden Rennen erlebt“, so Xavier Penalba vom VSPC. „Alle Titel werden erst in vier Wochen beim Finale in Misano vergeben, auch dies unterstreicht die hohe Wettbewerbsdichte in den einzelnen Klassen.“

Das sechste und letzte Rennwochenende der diesjährigen GT3CC und des PSCS findet vom 24. bis 26. Oktober auf dem World Circuit Marco Simoncelli im italienischen Misano nahe der Adria-Touristen-Hochburg Rimini statt.

Bildmaterial und weitere Informationen zur Porsche GT3 Cup Challenge und zum Porsche Sports Cup Suisse stehen Journalisten unter http://presse.porsche.ch zur Verfügung.