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Imola 2019: Jean Paul von Burg

Rennbericht

Imola 2019: Jean Paul von Burg
Imola 2019: Antonio Teixeira
Imola 2019: Andreas Corradina
Imola 2019: Linus Diener
Imola 2019: Marcel Zimmermann
Porsche Sports Cup Suisse, Mit Talent, Taktik und Erfahrung zum Erfolg, Rennbericht
Dritter Lauf der Porsche GT3 Cup Challenge und des Porsche Sports Cup Suisse

Pure Schnelligkeit hier und grosse Routine dort: Packender Motorsport prägte auch das dritte Saisonwochenende der Porsche GT3 Cup Challenge Suisse (GT3CC). Auf dem 4,909 Kilometer langen Grand Prix-Kurs des Autodromo di Imola hatte sich der 18 Jahre junge Antonio Teixeira, der von der GT3CC gefördert wird, beim Sprintrennen hinter Gaststarter Fredy Barth als Zweitplatzierter die maximale Punkteausbeute gesichert. Beim Endurance-Lauf über 100 Meilen wurde dem Nachwuchstalent jedoch ein Duell um Rang zwei der Gesamtwertung zum Verhängnis. Altmeister Jean-Paul von Burg profitierte und gewann vor Andreas Corradina. Das Sprintrennen der Cayman GT4 Clubsport-Klasse innerhalb des Porsche Sports Cup Suisse (PSCS) entschied auch in Italien der 21-jährige Neueinsteiger Linus Diener für sich. Marcel Zimmermann/ Markus Humbel fuhren im Endurance-Wettbewerb mit einer taktischen Meisterleistung vom achten Startplatz zum Sieg in der GT4-Wertung. In der Porsche Driver’s Challenge Suisse (PDC) hat Massimo Salamanca seinen zweiten Saisonerfolg erzielt. Brütende Hitze in der Emilia-Romagna stellte das grosse Teilnehmerfeld von 89 Startern – 58 davon beim Endurance-Rennen – vor besondere Herausforderungen.

Porsche GT3 Cup Challenge

Schon das Qualifying für das Sprintrennen der Porsche GT3 Cup Challenge entwickelte sich zu einem Krimi. Antonio Teixeira hatte die ersten drei Bestzeiten gesetzt und schien die Pole Position bereits sicher zu haben. Nach einer kurzen Rot-Unterbrechung schlug jedoch Profi-Rennfahrer Fredy Barth zu und verwies den 18-Jährigen in 1.45,256 Minuten auf Rang zwei. Auch Carlo Lusser und Routiner Jean-Paul von Burg meldeten mit der dritt- und viertschnellsten Rundenzeit Ansprüche an. Teixeira – mittlerweile auf über zwölf Runden alten Michelin-Reifen unterwegs – konnte den Rückstand in letzter Minute nur noch auf 0,154 Sekunden verringern. Gewertet wurde der Junior dennoch vor Barth, da diesem wegen Missachtens der Streckenbegrenzung die schnellste Qualifying-Zeit gestrichen wurde.

Beim Start stand Barth trotzdem vor Lusser und von Burg auf der Pole Position: Teixeira hatte für den gut 30-minütigen Sprint neue Vorderreifen montieren lassen, wofür er in Reihe zwei versetzt wurde – der Auftakt für ein kurzweiliges Rennen. Obwohl es bei leichtem Regen begann, setzten alle Topteams angesichts der hohen Asphalttemperaturen auf profillose Slicks. Teixeira kehrte bereits aus dem ersten von 14 Umläufen als Zweitplatzierter zurück und eröffnete ab Runde fünf die Jagd auf Barth. Wenig später klebte der Teenie am Heck seines Kontrahenten, der als Gaststarter für die Meisterschaft keine Rolle spielte. Im vorletzten Umlauf konnte sich der Nachwuchsfahrer sogar neben seinen schweizerischen Landsmann setzen. Riskieren wollte er aber nichts: Auch als Zweiter sackte Teixeira dank Qualifying-Bestzeit und schnellster Rennrunde die maximalen Punkte ein.

„Nach dem Tröpfeln wusste ich am Anfang nicht genau, wie viel Grip die Strecke hat, aber nur ein oder zwei Stellen waren wirklich feucht“, so Teixeira. „Ich habe noch versucht, Fredy Barth zu attackieren, aber er hat sehr gut verteidigt.“

Rang drei und vier gingen an Lusser und von Burg, die ein weitgehend unbedrängtes Rennen fuhren – anders als Dominik Fischli: Er musste Platz fünf gegen Josef Stengel und Andreas Corradina behaupten. Letzterer war von Position neun nach vorne gestürmt, rutschte mit seinem Auto in der vorletzten Runde jedoch ins Kiesbett. Auch Stengel gab auf. Gregor Burkard, Leonard Rendulic, Peter Hegglin und Manuel Nicolaidis rückten auf. Die Top 10 rundete Sara Sina nach starkem Rennen ab.

Die Pole Position für das 100-Meilen-Langstreckenrennen gehörte in der GT3 Cup-Klasse ebenfalls Antonio Teixeira. Er stand in der Startaufstellung neben dem Porsche von Carlo Lusser, während sich Jean-Paul von Burg virtuell die zweite Reihe dieser Kategorie mit Andreas Corradina teilte. Schon nach wenigen Sekunden zeigten die Streckenposten die gelben Flaggen – und Lusser kehrte aus der ersten von 33 Runden als Führender der Cup-Wertung vor Teixeira, Corradina und von Burg zurück. Dann ging es Schlag auf Schlag: Im sechsten Umlauf ging von Burg an Corradina vorbei und Teixeira an Lusser – der Förderpilot lag damit in der Gesamtwertung bereits auf Rang drei. Der Versuch, den vor ihm liegenden Marco Galassi zu attackieren, endete jedoch für beide mit dem Aus. Den Pflichtboxenstopp nutzte von Burg in Runde zwölf, um sich vor Lusser zu setzen – der sein Cup-Auto wenig später abstellen musste. Damit rückte Corradina auf die zweite Position vor und brachte dieses Ergebnis in der GT3 Cup-Klasse hinter Altmeister von Burg auch ins Ziel.

Rang drei sicherte sich Dominik Fischli, der beim Boxenstopp kurzzeitig Corradina schnappen konnte, den Südtiroler in Runde 20 jedoch wieder passieren lassen musste. Auf den weiteren Positionen: Thomas Winkler, Gregor Burkard, Joachim Günther, Peter Hegglin, Alexander Fach/Rolf Reding und Marco Sacchet.

Porsche Sports Cup Suisse

Für Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport -Pilot Linus Diener lief es auch in Imola zunächst nach Plan: Der Neueinsteiger in diese hart umkämpfte Klasse des Porsche Sports Cup Suisse (PSCS) fuhr im Qualifying für das Sprintrennen in 1:52,298 Minuten erneut die Bestzeit und setzte sich von seinem härtesten Kontrahenten Marcel Wagner um knapp sechs Zehntelsekunden ab. Laurent Misbach, Correntin Surand, Amedeo Pampanini, Patrick Schetty und Francesco Fenici – schnellster im Cayman GT4-Vorgängermodell – folgten den beiden in der Startaufstellung.

Als die Startampel auf Grün wechselte, setzte sich Diener von seinen Verfolgern ab und verschaffte sich etwas Luft. Speziell um den zweiten Rang von Wagner und Position vier von Pampanini entbrannten in der Folge spannende Duelle. Eine kurze Safety-Car-Phase führte das Feld in Runde acht wieder zusammen, doch Diener meisterte auch den Restart und verteidigte die Führung vor Wagner, Miesbach und Pampanini. Sadamoto Takahashi – von Startplatz neun kommend – hatte sich bereits auf Rang fünf vorgearbeitet, als er im elften Umlauf im dichten Pulk wieder um drei Positionen nach hinten gereicht wurde: Die Profiteure hiessen Surand, Fenici und Schetty. In der letzten Runde kämpfte sich der Japaner aber erneut auf Rang sieben vor, während Linus Diener einen souveränen Start-Ziel-Sieg feierte und sich in 1:53,503 Minuten auch die schnellste Rennrunde gutschreiben liess.

„Zu Beginn des Rennens lief es richtig gut und ich konnte sofort etwas davonfahren“, so Diener. „Die Safety-Car-Phase hat mich etwas aus dem Rhythmus gebracht, fast wäre ich von der Strecke gerutscht. Am Schluss habe ich nochmal alles gegeben.“

Um die Winzigkeit von neun Tausendstelsekunden konnten sich Eric Schmid und Antoine Leclerc in der Cayman GT4 Clubsport-Klasse den besten Startplatz für das Endurance-Rennen sichern. Dahinter: Linus Diener, Marcel Wagner, das Duo Sadamoto Takahashi/Alessandro Baccani, Laurent Misbach und Amedeo Pampanini. Marcel Zimmermann/Markus Humbel mussten sich gar mit Position acht innerhalb der GT4-Kategorie begnügen. Dank taktischem Geschick gingen sie aber als die grossen Gewinner aus dem Langstreckenlauf hervor, der von zahlreichen Gelb-Phasen geprägt war. Denn während die Spitzengruppe mit Diener, Wagner, Takahashi/Baccani und Thomas Herbst bereits in Runde 15 einen Safety-Car-Einsatz zum turnusmässigen Boxenstopp nutzte, warteten Zimmermann/Humbel zwei Umläufe länger: offenbar der perfekte Zeitpunkt. Misbach stoppte in Runde 18, auch für ihn zahlte sich die Geduld aus: Er kehrte hinter dem nun führenden Duo sowie Alberto Franceschetti, der im Cayman GT4-Vorgängermodell noch weiter hinten gestartet war, auf die Strecke zurück – weit vor den Verfolgern, die den Rückstand nicht mehr aufholen konnten. Somit lautete der Zieleinlauf in der GT4-Kategorie: Zimmermann/Humbel vor Franceschetti, Misbach, Diener und Wagner.

Porsche Driver’s Challenge

Der Schnellste war auf dem Grand Prix-Kurs von Imola auch der Konstanteste: Massimo Salamanca hat beim dritten Lauf der Porsche Driver’s Challenge (PDC) mit seinem Porsche 911 GT3 RS die Gesamtwertung gewonnen und damit den Erfolg vom Saisonauftakt wiederholt. Seine zehn gefahrenen Runden wichen – jede für sich betrachtet – insgesamt nur um 2,45 Sekunden von der kumulierten Durchschnittszeit ab. Platz zwei ging an Andreas Ritzi, der sich eine Über- und Unterschreitung von insgesamt 3,33 Sekunden erlaubt hatte. Titelverteidiger Peter Gafner wurde haarscharf dahinter Dritter vor Daniel Bütler und Späteinsteiger Luigi Cirillo. Auf den weiteren Plätzen der Gleichmässigkeitsprüfung: Shina Jung, Bruno Käser und Sandra Auer. Robert Schwaller, zuletzt in Le Castellet noch als Sieger gefeiert, büsste allein in Runde sieben mehr als 2,5 Sekunden ein. Anthony Carpignano rundete die Top 10 des mit 23 Teilnehmern enorm grossen Starterfelds ab.

„Selten hatten wir an einem Rennwochenende der 911 GT3 Cup Challenge und des Porsche Sports Cup Suisse ein grösseres Teilnehmerfeld am Start“, betont Xavier Penalba vom VSPC. „Dieser Erfolg zeigt, dass wir mit unserem Konzept richtig liegen. Es freut uns sehr, dass immer mehr ambitionierte junge Fahrer unsere Rennserien für den Einstieg in den Automobil-Rennsport nutzen. Sie treiben das sportliche Niveau noch weiter nach oben.“

Das vierte von sechs Rennwochenenden der GT3CC und des PSCS findet vom 15. bis 17. August im französischen Dijon statt.

Bildmaterial und weitere Informationen zur Porsche GT3 Cup Challenge und zum Porsche Sports Cup Suisse stehen Journalisten unter http://presse.porsche.ch zur Verfügung.