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Rennbericht
Stuttgart. Nach einem vor allem im letzten Drittel extrem spannenden Sechsstundenrennen auf dem Fuji International Speedway kam
Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) hatten über geraume Zeit Siegchancen und wurden letztlich Dritte. Die Titelverteidiger waren am Sonntag von Platz zwei gestartet. Die diesjährigen Le-Mans-Sieger und aktuellen Tabellenführer Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) – von der sechsten Position ins Rennen gegangen – kämpften zeitweise mit der Fahrzeugbalance und wurden Fünfte. Weil ihre engsten Rivalen um die Fahrerweltmeisterschaft mehr Punkte holten, reduziert sich ihr Vorsprung in der Tabelle auf 23 Punkte.
In der Herstellerwertung hingegen konnte
Das Rennen am Fuße des Mount Fuji fand bei konstant trockener Witterung und Temperaturen um 20 Grad Celsius statt.
So lief das Rennen für die Startnummer 1:
Startfahrer Mark Webber hält lange Platz zwei hinter dem Audi Nummer 8. In der 21. Runde lässt er seinen ehemaligen Formel-1-Kollegen Kamui Kobayashi im schnelleren Nummer-6-Toyota passieren. Die Reihenfolge an der Spitze lautet: Audi Nummer 8 vor Toyota Nummer 6 und der
So lief das Rennen für die Startnummer 2:
Romain Dumas verbessert sich beim Start kurzfristig vom sechsten auf den fünften Platz, kommt aus der ersten Runde aber als Sechster zurück. Als der Audi mit der Nummer 7 in Umlauf Nummer 15 Probleme bekommt, rückt der Franzose auf die fünfte Position vor. Er klagt über ein schwer zu kontrollierendes Heck. Nach 36 Runden übernimmt Jani für einen Doppelstint. Zunächst kann er den Rückstand reduzieren, stößt aber nach dem nächsten Reifenwechsel in Runde 73 auf Balanceprobleme – in der Frontpartie stört aufgesammelter Gummiabrieb die Aerodynamik. Beim Stopp nach 110 Runden wird deswegen die Fahrzeugnase gewechselt, Marc Lieb übernimmt das Steuer. Am Ende des 147. Umlaufs übergibt er wiederum an Dumas. Als 183 Runden absolviert sind, steigt Neel Jani für die Schlussphase ein. Der Schweizer stoppt noch einmal nach 220 Umläufen. Eine Positionsverbesserung liegt nicht mehr in Reichweite, die WM-Führenden kommen nach sechs Stunden als Fünfte ins Ziel.
Stimmen nach dem Rennen:
Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Seit Le Mans hatten wir alle WEC-Läufe gewonnen, heute stehen wir auf dem Podium – aber es war extrem spannend. Zum Schluss haben nur Sekunden über die Plätze eins bis drei entschieden. Gratulation an Toyota zum Gewinn ihres Heimrennens. Respekt für eine tolle Leistung auch an Audi. Wir konnten unseren Vorsprung in der Herstellerwertung ausbauen. Jetzt geht es in Richtung Finale, und wir freuen uns auf die letzten beiden Rennen dieser Saison.“
Andreas Seidl, Teamchef: „Glückwunsch an Toyota zum verdienten Sieg. Uns hat heute ein kleines Stück auf die vordersten Positionen gefehlt. Ab Rennmitte konnten wir mit unserem Nummer-1-
Fahrer
Timo Bernhard (35, Bruchmühlbach-Miesau): „Ich war als Zweiter im Auto, der Stint verlief reibungslos. Bei meinem zweiten Einsatz hatte ich einen heißen und sehr fairen Kampf mit Stéphane Sarrazin im Toyota. Ich konnte ihn zwei Mal überholen. Beim ersten Mal gelang ihm noch ein Konter, dann war ich vorbei. Ich habe sogar zum führenden Audi aufgeschlossen, doch dann musste ich einem LMP2 ausweichen und sammelte neben der Ideallinie viel Reifenabrieb auf. Das ist normales Langstrecken-Business, aber hier in Fuji sind immer besonders viele Gummimurmeln auf der Strecke. Danach musste ich die Reifen erst wieder sauber fahren, darum wuchs der Abstand wieder an. Wir sind heute alle drei ein sehr gutes Rennen gefahren, an der Spitze ging es eng zu. Fuji 2016 war großartige Werbung für den Langstreckensport.“
Brendon Hartley (26, Neuseeland): „Mein erster Stint als dritter Fahrer ging ohne Probleme über die Bühne. Als ich zum zweiten Mal einstieg, gab es ein schönes Duell mit einem Toyota. Schlussendlich hatte er das bessere Ende für sich, da er beim letzten Boxenstopp auf den Reifentausch verzichtete und dadurch Zeit sparte. Wir haben gewechselt und konnten dann nur noch auf Reifenverschleiß bei der Konkurrenz hoffen. Das trat aber nicht ein, und so blieben wir Dritte. Nach drei Siegen in Folge hätten wir gerne auch hier gewonnen, aber es war auch so ein starkes Rennen von uns.”
Mark Webber (40, Australien): „Der Start und die erste Rennrunde liefen sehr sauber ab. Dann haben wir in unseren Rhythmus gefunden. Die Audi und Toyota waren anfangs schneller als wir, aber wir konnten den Anschluss halten und uns verbessern, als die Asphalttemperatur etwas zurückging. Bei meinem zweiten Einsatz machte ich etwas Boden auf den Toyota und auch auf den führenden Audi gut, der anscheinend ein Problem beim Boxenstopp hatte. Wir lagen zunehmend besser im Rennen. Für eine lange Zeit kam jedes der drei Autos an der Spitze als Sieger in Frage, aber am Ende konnten wir nicht mehr mitreden. Glückwunsch an Toyota.“
Fahrer
Romain Dumas (38, Frankreich): „Beim Start bin ich kein Risiko eingegangen. Dann hatte ich auf meinem ersten Stint große Schwierigkeiten, weil sich das Heck nur schwierig kontrollieren ließ. Nach dem Tausch der Frontpartie verbesserte sich die Fahrzeugbalance deutlich. Auf meinem zweiten Stint hatte ich deutlich mehr Grip. Mit unserer Platzierung heute bin ich natürlich nicht zufrieden.“
Neel Jani (32, Schweiz): „Wir haben in der Anfangsphase des Rennens zu viel Zeit verloren. Ich fuhr einen Doppelstint, dessen erste Hälfte gut lief, doch in der zweiten setzte sich wieder zu viel Gummiabrieb in der vorderern Karosserie fest. Nach dem Wechsel der Nase konnte ich wieder das Tempo von Audi mitgehen. Wenn wir Weltmeister werden wollen, müssen wir einen Schritt zulegen.“
Marc Lieb (36, Ludwigsburg): „Es war schwierig heute. Das Auto ließ sich einfach nicht gut fahren, wir hatten nicht die richtige Balance und waren zu langsam.“
Alle Punktestände: http://www.fiawec.com/courses/classification.html
Alle Ergebnisse: http://fiawec.alkamelsystems.com
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