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Vorbericht
Am Fuße des Mount Fuji geht die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft am 11. Oktober in ihre heiße Phase: Das Sechsstundenrennen auf dem berühmten Hochgeschwindigkeitskurs in den japanischen Alpen ist bereits der sechste von acht WM-Läufen.
Mit der längsten Geraden der Saison (1500 Meter), aber auch 16 teilweise sehr engen Kurven auf einer Gesamtlänge von nur 4,549 Kilometern ist der Fuji International Speedway bezüglich der Fahrzeugabstimmung extrem anspruchsvoll. 31 Rennwagen mit 86 Fahrern aus 19 Nationen sind in der WEC eingeteilt in vier Leistungsklassen. Der
Für den
2014 waren die beiden 919 in Fuji von den Plätzen zwei und drei gestartet. Im Rennen erreichten Bernhard/Hartley/Webber trotz eines frühen Plattfußes noch Platz drei – damals der zweite Podestplatz überhaupt für den 919. Obendrein fuhr Webber in 1.27,759 Minuten die schnellste Rennrunde. Dumas/Jani/Lieb wurden Vierte.
Stimmen vor dem Rennen:
Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Es ist beeindruckend, wie wir in den zurückliegenden drei Rennen mit unserem
Andreas Seidl, Teamchef: „Im Vorfeld ist schwer einzuschätzen, wie leistungsfähig wir in Fuji sein werden. Der Speedway stellt mit der langen Geraden und dem von vielen Kurven geprägten weiteren Verlauf der Runde ganz eigene und widersprüchliche Anforderungen an das Fahrzeug. Vergangene Woche haben wir in Monza getestet; allerdings hauptsächlich im Hinblick auf das 2016er Auto.“
Alexander Hitzinger, Technischer Direktor LMP1: „Wir können ein engeres Rennen erwarten als zuletzt auf dem Nürburgring und in Austin, wo wir klar die Schnellsten waren. Denn dass in Fuji weniger Abtrieb benötigt wird, kommt dem aerodynamischen Set-up unserer Mitbewerber grundsätzlich entgegen. Allerdings werden wir unsere Aero-Abstimmung auch auf das geringere Abtriebsniveau anpassen.“
Fahrer
Timo Bernhard (34, Bruchmühlbach-Miesau): „Das Rennen 2014 war mein erstes in Japan und ich habe es in sehr positiver Erinnerung, besonders unseren Podestplatz, über den wir uns damals unheimlich gefreut haben. Das Land gefällt mir ausgesprochen gut. Die Strecke hat einen eher rutschigen Asphalt und ist sehr facettenreich mit der langen Start-Ziel-Geraden und den engen Kurven zum Ende der Runde. Jetzt geht es in die heiße Phase der WM, und wir wollen Audi auch in der Fahrerwertung einholen.“
Brendon Hartley (25, Neuseeland): „Meine erste Japanreise im vergangenen Jahr war für mich eine fantastische Erfahrung. Die Rennstrecke ist ein Genuss, der Enthusiasmus der Fans ebenso, und nach dem Rennwochenende hatte ich noch ein paar tolle Tage in Tokio. Nachdem wir drei vom Auto Nummer 17 jetzt zwei Rennen hintereinander gewonnen haben, sind die Erwartungen entsprechend hoch, und ich bin zuversichtlich, dass wir sie erfüllen können.“
Mark Webber (39, Australien): „Ich habe Rennen in Fuji immer genossen, und ich liebe die Landschaft mit dem Mount Fuji im Hintergrund. Der Kurs hat Ikonen-Status für Sportwagenrennen, der Empfang durch die
Fahrer
Romain Dumas (37, Frankreich): „Wir hatten jetzt in drei Rennen hintereinander Pech, weil es in Le Mans, auf dem Nürburgring und in Austin Schwierigkeiten mit unserem Auto gab. Ich wünsche mir einfach sehr, dass diese Strähne in Fuji endet.“
Neel Jani (31, Schweiz): „Es wird mein drittes Rennen in Fuji. Charakteristisch ist die lange Gerade, und da bin ich gespannt, ob – wie in Austin – die Audi an deren Ende schneller sind als wir. Das Wetter kann um die Jahreszeit in Fuji auch ein interessanter Aspekt werden. Wenn wir mit unserer Nummer 18 endich mal wieder problemlos durchs Rennen kommen, dann müsste das Resultat automatisch stimmen. Im Qualifying passt es ja auch, da hatten wir jetzt drei Mal die Poleposition.“
Marc Lieb (35, Ludwigsburg): „Die Atmosphäre in Fuji ist wunderschön. Die Fans sind begeistert und dabei geduldig, freundlich und höflich. Ich habe dort schon sehr coole Leute getroffen. Und Tokio gefällt mir auch supergut. Ich freue mich sehr auf Japan und auf die abwechslungsreiche Strecke.“
Zahlen und Fakten:
- Eine Runde auf dem Fuji International Speedway ist 4,549 Kilometer lang und hat 16 Kurven, zehn Rechts- und sechs Linkskurven.
- Der
- Betankung und Reifenwechsel dürfen nur nacheinander durchgeführt werden. Beim Radwechsel dürfen nur zwei Mechaniker gleichzeitig arbeiten. Das dauert also viel länger als beispielsweise in der Formel 1.
- Ein Fahrerwechsel wird normalerweise nur vorgenommen, wenn auch neue Reifen gebraucht werden.
- Im Qualifying der WEC zählt die Durchschnittszeit der schnellsten Runden von zwei Fahrern für die Startposition.
- Der
- Der
- Es werden vier Sorten Reifen gefahren: profillose Slicks für trockene Strecke, ein ebenfalls profilloser Hybrid-Reifen mit weicherer Lauffläche für gemischte Bedingungen, „Wet“ und „Full Wet“ für starken oder extremen Regen. Der „Full Wet“-Reifen kann bis zu 120 Liter Wasser pro Sekunde verdrängen.
- Der
- Der Mount Fuji ist ein nicht erloschener Vulkan (letzte Eruption 1707) und mit 3.776 Metern der höchste Berg Japans. Er gilt als heilig.
- Die Rennstrecke liegt rund 100 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tokio auf der japanischen Hauptinsel Honshu.
- Die Rennstrecke wurde 2005 sicherheitsrelevant modernisiert und war 2007 und 2008 auch wieder Austragungsort von Formel-1-Rennen.
- Von 1982 bis 1988 hatte die Sportwagen-WM einen Lauf in Fuji. 1983 fuhr Stefan Bellof in einem
- 2014 fand das Rennen auf trockener Strecke statt. Aber das Wetter ist in den japanischen Alpen um diese Jahreszeit oft unbeständig. Es kann zu Starkregen kommen wie 2013, als das WEC-Rennen nicht ausgetragen werden konnte. Legendär ist der Regenguss von 1976, der Niki Lauda aufgeben ließ, der WM-Titel ging deshalb an James Hunt.
TV:
Das Sechsstundenrennen startet am Sonntag, 11. Oktober, um 11:00 Uhr Ortszeit (04:00 Uhr MESZ). Der TV-Sender Eurosport überträgt das gesamte Rennen sowie die Siegerehrung live. Das Live-Bild über die kompletten sechs Stunden inklusive Zeitnahme und zusätzlichen Informationen kann auch über die kostenpflichtige FIA WEC-App empfangen werden.
Zeitplan LMP1:
Freitag, 9. Oktober:
11:15 – 12:45 Freies Training
14:00 – 14:30 FIA-WEC-Pressekonferenz (mit Mark Webber)
15:30 – 17:00 Freies Training
Samstag, 10. Oktober:
09:50 – 10:50 Freies Training
14:10 – 14:30 Qualifying LMP1, LMP2
14:40 – 15:10 FIA-WEC-Pressekonferenz
15:10 – 15:25 FIA-WEC-Fahrer „Mixed Zone“ im Pressezentrum
15:30 – 16:00
Sonntag, 11. Oktober:
09:00 – 09:30 Autogrammstunde
11:00 – 17:00 Rennen
17:15 – 17:45 FIA-WEC-Pressekonferenz
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